Donnerstag, 4. Juni 2015

India Monsoonkaffee

Indischer "monsooned" Kaffee ist aus mehreren Gründen für Kaffeeliebhaber interessant, vor allem aber wegen eines speziellen Aufbereitungsverfahrens, das als "Monsooning" bezeichnet wird:
Früher, als die Waren noch per Segelschiff von und nach Indien transportiert wurden, dauerte die Überfahrt nach Europa mehrere Monate. Während der Reise waren die grünen Bohnen hoher Luftfeuchtigkeit und teils auch den Monsoonregen ausgesetzt, wodurch sich der Geschmack und die Farbe veränderten und die Bohnen am Ende der Reise einen seltsamen Gelbstich hatten.

Die Verbraucher hatten sich an diese Veränderung gewöhnt und als die Verschiffungszeiten durch die modernen Dampfschiffe immer kürzer wurden, vermißten die europäischen Kaffeetrinker den gewohnten Geschmack. Um diesen wieder genießen zu können wurde das "Monsooning" eingeführt: man setzt den Rohkaffee nach der Ernte mehrere Wochen den Monsunwinden und dem Regen aus durch den die Bohnen sehr stark aufquellen. Die Monsunwinde wehen im Südwesten Indiens von Mai bis Juni, und während dieser Zeit werden die Bohnen in speziellen, nach oben hin offenen Lagerhäusern etwa 12 bis 20 cm hoch geschichtet und bleiben dort fünf Tage liegen und werden immer wieder durchgeharkt. Danach werden sie in Kaffeesäcke gefüllt und den Winden des Monsuns ausgesetzt. Nach sieben Wochen werden die Bohnen handverlesen.
Der Monsooned-Kaffee hat einen etwas schwereren Körper, relativ wenig Säure und eine sehr interessante, leicht schokoladige natürliche Note. Oft wird er deshalb mit Mocca-Kaffee aus Jemen oder Äthiopien verglichen.
www.lecobo.de 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen